Am Stroh geht kein Weg vorbei
Hermersberg: Bauherren in „Langer Dell"" müssen an zentrale Wärmeversorgung
Die Erschließung des Neubaugebiets „In der langen Dell"" mit den Straßen „Grasdelle"" und „Zur Fliegerwiese"" ist abgeschlossen. Knapp ein Jahr nach Beginn wurde es am Freitag eingeweiht.
Insgesamt 40 Bauplätze stehen zur Verfügung. Laut Ortsbürgermeister Erich Sommer habe man die Vergabe der Plätze zwischen 550 und 650 Quadratmeter bewusst langsam angegangen. Schließlich war sich der Rat einig, dass sie nur für junge Familien bereitgestellt werden sollten. Von den gemeindlichen Plätzen seien schon zwölf erschlossene Parzellen zum Preis von 70 Euro pro Quadratmeter verkauft worden. Während die Ortsgemeinde nur noch wenige Plätze habe, seien von privater Seite noch einige vorhanden.
Mit dem Bau bereits begonnen haben vier Grundstückseigentümer, weitere vier werden innerhalb von zwei Wochen anfangen, sagte Sommer. Es habe sich gerade in Hermersberg gezeigt, dass die jungen Familien heimatverbunden seien, obwohl sie anderswo arbeiten, kommentierte Verbandsbürgermeister Winfried Krämer die hohe Nachfrage nach den Bauplätzen hier. Mit der Nahwärmeversorgung sei das Baugebiet etwas ganz Besonderes, fuhr er fort und teilte mit, dass die Baugenehmigung für das Strohheizkraftwerk am gleichen Morgen in der Verwaltung eingetroffen sei. Mit vier Landwirten sei die Lieferung von Stroh als Heizmaterial vorab vereinbart worden.
Bis das geplante Bauwerk ans Netz gehen kann, wird noch einige Zeit vergehen, da erst in den kommenden Wochen mit dem Bau begonnen werden könne. Bauherren, deren Häuser vor der Fertigstellung der zentralen Wärmeversorgungsanlage bezugsfertig sind, müssen nicht im Kalten ausharren. Für sie könne als Übergangslösung eine mobile Heizanlage eingesetzt werden.
Die Strohballenheizung ist nicht nur für die 40 Bauplätze, für die Anschlusszwang besteht, in der „Langen Dell"" ausgelegt, sondern auch noch für das Gewerbegebiet, in dem schon drei Firmen den Wunsch nach einem Anschluss geäußert haben, und für die an das Baugebiet angrenzenden Straßen, in denen 40 Hausbesitzer ihr Interesse an einem Anschluss bekundet haben.
Sommer wies darauf hin, dass die Idee für das Strohheizkraftwerk nicht von der Verbandsgemeinde ausging, sondern von örtlichen Planern und Architekten kam. Die Verbandsgemeinde habe die Idee aufgegriffen, nachdem sich die Planer umfassend informiert und auch Anlagen im Ausland besichtigt hatten. (Die Rheinpfalz)