Hermersberg. Einen grandiosen Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 650-jährigen Bestehen von Hermersberg bildete die Festveranstaltung am Sonntag. Gefühlt war das halbe Dorf in der prall gefüllten Mehrzweckhalle präsent. Einer der Hauptpunkte des Nachmittagsprogrammes, durch das der zweite Beigeordnete Dirk Palm als Moderator führte, waren die musikalischen Beiträge der örtlichen Chöre, die der Feier einen würdigen Rahmen verliehen.

„Man muss die Zukunft im Sinn und die Vergangenheit in den Akten haben“, zitierte Landrat Hans Jörg Duppré in seiner Festrede eine Aussage des französischen Staatsmannes Charles Maurice de Talleyrand. Es sei wichtig, die Geschichte zu dokumentieren, um für die Zukunft die richtigen Schlüsse ziehen zu können. Ein Schwerpunkt seiner Ansprache war der Demokratie und dem Gemeindewesen gewidmet. Die mit der Demokratie verbundene Freiheit und Gleichheit verpflichte die Bürger aber auch, Anstrengungen zu unternehmen, Diskussionen zu führen und zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen. Dazu gehöre, sich Mehrheitsentscheidungen zu beugen und neben den Rechten auch die Pflichten anzunehmen, sich über die persönlichen Befindlichkeiten hinaus in eine Gemeinschaft einzuordnen und Verantwortung zu übernehmen. Sich der Verantwortung zu stellen und sich mit Blick auf die Vergangenheit zu orientieren, das sichere daher allen ein Stück Individualität. „Dass diese Gemeinde eine große Individualität besitzt, davon konnte ich mich in den letzten Jahrzehnten immer wieder persönlich überzeugen“, sprach der Landrat der funktionierenden Dorfgemeinschaft ein Lob aus.

Im Anschluss stellten Erhard Lelle als Vorsitzender des Vereinsringes und Dr. Manfred Stanjura die Festschrift vor. In nur 14 Monaten war es gelungen, die mehr als 200 Seiten starke Abhandlung über das Dorf zu erstellen, lobte Lelle den Fleiß der Autoren. Herausgekommen sei ein umfassendes Werk, das neben der Darstellung der historischen Wurzeln den Wandel vom Bauerndorf zur attraktiven Wohngemeinde nachvollzieht und die gegenwärtige Dorfsituation beleuchtet. Nach einem kurzen Abriss über die Vor- und Frühgeschichte referierte Stanjura über die jüngere Vergangenheit des Ortes. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg habe sich das Ortsbild dramatisch verändert, durch viele Neubaugebiete sei die Gemeinde unglaublich größer geworden.

Im Anschluss nahm Ortsbürgermeister Erich Sommer die Ehrung verdienter Bürger vor. Für herausragende und langjährige Verdienste mit der Ehrenplakette der Gemeinde ausgezeichnet wurden Elli Zimmer, Alfred Müller, Helmut Wagner und Erhard Lelle. „Die passt auf jedes Möbelstück und ist fast so schön wie der Grammy“, freute sich der Ortschef zur Erheiterung der Gäste über die moderne Optik der Medaille. Mit der Ehrenplakette der Gemeinde geehrt wurde darüber hinaus die erste Ortsbeigeordnete Renate Könnel, die aus Altersgründen im Mai aus der Kommunalpolitik ausscheidet und sich dann der neuen Zweigstelle der Kreisvolkshochschule im Ort widmen will.

„Die Ehrung hat genau die Richtigen getroffen“, freute sich auch Verbandsbürgermeister Krämer beim Schlusswort und bezeichnete es als Privileg, dass er die geehrten Hermersberger jahrelang begleiten durfte. In seiner Rede berichtete Krämer über viele persönliche Erinnerungen, die ihn seit seiner Kindheit und Jugend mit Hermersberg verbinden. Das herausstechende Merkmal des Dorfes sei neben seiner hervorragenden Infrastruktur der enge Zusammenhalt der Bevölkerung samt Einbindung der Jugend. Den krönenden Abschluss des offiziellen Teils markierte das „Hermersberger Lied“ , dass alle Anwesenden gemeinsam mit Hans Faust und Elli Zimmer am Klavier sangen. (Pirmasenser Zeitung)

Quelle: Pirmasenser Zeitung

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