Elli Zimmer wird erste Ehrenbürgerin
Hermersberg. Einstimmig beschloss der Gemeinderat am Mittwoch, Elli Zimmer zur ersten Ehrenbürgerin von Hermersberg zu ernennen. Damit folgte der Rat dem Antrag der SPD-Fraktion, die 82-Jährige für ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement mit der höchsten Auszeichnung zu ehren, die die Gemeinde zu vergeben hat.
„Elli Zimmer engagiert sich seit Jahrzehnten auf ganz außergewöhnliche und vorbildliche Weise in unterschiedlichen Bereichen“, begründete SPD-Sprecher Jochen Werle den Vorstoß seiner Fraktion. Zimmer habe – allein in Hermersberg – nicht nur 57 Jahre lang den katholischen Kirchenchor geleitet (wir berichteten), sondern auch 54 Jahre lang als Aushilfsdirigentin beim Männergesangverein Frohsinn gewirkt. Nach wie vor sei die Seniorin als Organistin der katholischen Kirchengemeinde und bei Trauerfeiern aktiv. Darüber hinaus trage sie seit dem Jahr 1952 auch beim Turnerbund in verschiedenen Funktionen Verantwortung, wo sie ununterbrochen seit 1964 das Amt des Frauenturnwartes bekleidet und bis zum heutigen Tage als Turnleiterin tätig ist.
„Unsere Dorfgemeinschaft lebt gerade von solchen Menschen und Vorbildern wie Elli Zimmer, die sich und ihre vielfältigen Fähigkeiten völlig uneigennützig in den Dienst der Allgemeinheit stellt. Die Ehrenbürgerwürde wäre ein sichtbares Zeichen des Dankes und der gebotenen Wertschätzung für all ihre großen Verdienste“, unterstrich Werle die herausragende Leistung der künftigen Ehrenbürgerin.
„Da gibt es keine Diskussionen. Wenn jemand in Hermersberg diese Ehrung verdient hat, dann Elli Zimmer“, unterstützte auch Ortsbürgermeister Erich Sommer den Antrag. Während sich der Rat bezüglich der Entscheidung einig war, schieden sich an der vom Ortschef vorgeschlagenen Form der Verleihung beim Schnapsgassenfest dann die Geister. „Wie ich finde, ist das kein würdiger Rahmen“, meinte Petra Ziegler (SPD). Als Alternative schlug sie eine vom Gesangverein ausgerichtete Matinee vor, was wiederum auf Ablehnung der Ortsführung stieß. „Wenn wir jemanden in dieser Form ehren, dann ist das keine Sache der Vereine, sondern muss im Rahmen einer eigenen Veranstaltung der Gemeinde geschehen“, machte Sommer deutlich und kündigte an, eine passende Form für die noch dieses Jahr geplante Auszeichnung finden zu wollen.
Eng damit verbunden war auch der einstimmige Grundsatzbeschluss des Rates über die Neuordnung des Verfahrens der Ortsgemeinde zur Ehrung verdienter Bürger. Zur Vorbereitung von Ehrungen soll unter Vorsitz des Ortschefs eine Kommission bestehend aus den amtierenden Beigeordneten, Fraktionsvorsitzenden und dem Vorsitzenden des Vereinsringes gegründet werden, die künftig alle fünf Jahre etwa in der Mitte der jeweiligen Legislaturperiode des Gemeinderates zu diesem Zweck zusammenkommen soll. Ziel sei es, so Sommer, würdige Personen für eine Ehrung der Ortsgemeinde, des Kreises wie auch des Landes und des Bundes ausfindig zu machen und dem Gemeinderat zur Abstimmung vorzuschlagen.
Ebenso geschlossen votierten die Ratsmitglieder für die Teilnahme am diesjährigen Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Obwohl er sich keine großen Siegeschancen ausrechne, ist Hermersberg als Schwerpunktgemeinde im Dorferneuerungsprogramm laut Sommer geradezu in der Pflicht, sich dem Wettbewerb zu stellen. Dazu kommt, dass die Auftaktveranstaltung am Mittwoch, 11. April um 9 Uhr im Hermersberg stattfinden soll. In welcher Form die Ortsgemeinde ihre Pflichten als Gastgeber erfüllt, soll noch gemeinsam mit dem Vereinsring geklärt werden.
Erneut einstimmig fasste der Rat einen Grundsatzbeschluss für Bauvorhaben nach Paragraph 23 der Baunutzungsverordnung, der bis zum Beschluss der neuen Bebauungspläne als Übergangsregelung gilt. Danach sollen Nebenanlagen, Nebengebäude sowie Carports und Garagen auch auf den nicht überbaubaren Grundstücksflächen mit einem Mindestabstand zur Straße von drei Metern zugelassen werden und Einfriedungen entlang der Straßenbegrenzungslinie dürfen die Höhe von einem Meter nicht übersteigen.
Abschließend berichtete der Ortschef vom Anliegergespräch zum Bebauungsplan „Weselberger Straße“. Obwohl nach wie vor Bedenken bezüglich der Höhe der zu erwartenden Kosten bestünden, seien die Anlieger grundsätzlich positiv eingestellt. Dabei unterstrich Sommer, dass keine „riesige, teure Erschließung“ geplant sei und die Gemeinde dafür Sorge tragen werde, dass die Kosten nicht aus dem Ruder laufen. (Pirmasenser Zeitung)