Bis 2020 sollen die Bauplätze erschlossen sein
Die Gemeinde wird das Neubaugebiet „In der Langen Dell“ selbst erschließen. Diese Entscheidung hat zur Folge, dass die Gemeinde im einstimmig verabschiedeten Doppelhaushalt 2018/19 ihre Schulden um über eine Million Euro zunächst auf 1,4 Millionen Euro erhöhen muss. Dazu steigen die Verbindlichkeiten gegenüber der VG. Nach dem Verkauf der erschlossenen Grundstücke ab 2020 werden diese Schulden getilgt sein, lautet die Prognose.
Die Nachfrage nach Grundstücken ist groß. Deshalb ist die Erschließung des Neubaugebietes ein wichtiger Punkt im Haushalt. „Wir wollen das in eigener Hand behalten“, unterstrich Ortsbürgermeister Erich Sommer (CDU) in der Ratssitzung vergangene Woche die Meinung des Gemeinderates, der sich zuvor klar festgelegt hatte, die Erschließung in Gemeinderegie vorzunehmen. Bis 2020 sollen die Bauplätze erschlossen sein. 22.000 Quadratmeter ist das zu erschließende Gebiet groß. 27 Bauplätze sollen entstehen.„Wir wollen junge Familie fördern und werden alles machen, was unsere Gemeinde stärkt“, so Sommer. Die Anstrengungen, attraktiver Wohnort auch für junge Familien zu sein – die Steuerhebesätze bleiben unverändert - haben sich ausgezahlt. Der Anteil an der Einkommensteuer steigt um rund 87.000 Euro auf 980.000 Euro 2019. Es ist die wichtigste Einnahmequelle der Gemeinde, die bei der Gewerbesteuer (270.000 Euro) mit einem Rückgang von erwarteten 76.000 Euro rechnen muss.
Die Attraktivität des Ortes steigern ist das Ziel, das die Gemeinde mit der laufenden Dorferneuerung verbindet. Hier soll - die Grundlagen wurden im verabschiedeten Haushalt gelegt – Schwerpunkt eins die Gestaltung des Ortsmittelpunktes Haupt-/Mozartstraße sein. Der Platz, der an die neue Sparkassenfiliale angrenzt, soll gestaltet werden. Hier geht es etwa um das Thema Parken. 106.000 Euro Landesszuschuss sind dafür zugesagt.
Wie berichtet, befindet sich der Kunstrasenplatz mit Tartanbahn zum Teil in Eigentum des Südwestdeutschen Fußballverbandes. Der Verband, der seinen Teil bis vor zwei Jahren kostenfrei zur Verfügung stellte, möchte jetzt Pacht. Es gab Gespräche mit dem Verband. Dieser ist bereit, seinen Anteil an den Sportverein Hermersberg zu verkaufen. Diesen Kauf möchte die Gemeinde mit einem Zuschuss von 20.000 Euro sowie einem Darlehen über 20.000 Euro unterstützen. Die Gelder sind eingestellt. Der Platz wird weiter kostenlos für den Schulsport zur Verfügung gestellt.
Die Sanierung der an die Schule angrenzenden Mehrzweckhalle ist ein weiterer Schwerpunkt bei der Dorferneuerung. Die Planungen, wie die Halle aufgewertet werden kann, sollen starten. Dafür sind 30.000 Euro Planungskosten eingestellt.
Fortgesetzt wird das Ausbauprogramm für Ortsstraßen. Die Goethestraße soll als nächste Straße ausgebaut werden. Auch hierfür sind Planungskosten eingestellt. Zum Verkehr merkte Sommer an, dass die Gemeinde ihren Wunsch, großflächig Tempo-30-Zonen auszuweisen, im Neubaugebiet Verkehrsberuhigungsmaßnahmen anzugehen, nicht vergessen habe und mit Nachdruck darauf hinarbeiten werde.
Renoviert wird die Friedhofskapelle. Für 7600 Euro ging der Auftrag für Malerarbeiten an die Firma Lenhard, Hermersberg. Dabei soll die Idee „Sternenhimmel“ umgesetzt werden, erläuterte Peter Lenhard. Gearbeitet wird dabei auch mit Sandstein-Imitat. Die Kapelle zu gestalten sei eine Sache, sagte Ratsmitglied Lenhard. Entscheidend sei aber, „dass die Sache dann mit Leben gefüllt werden muss“.
Im Haushalt hatte der Rat noch Gelder eingestellt, um am Rathaus einen Wlan-Hotspot zu installieren, der den kostenlosen Zugang ins Internet ermöglicht. Mittlerweile überflüssig, waren sich Benjamin König (CDU) und Jochen Werle (SPD) einig, dass es keinen Sinn mehr macht. 2014, als die Idee aufkam, „hat das noch anders ausgesehen“, sagte König. Vor allem stimme die Relation nicht, wenn man das Angebot des Zukunftsvereins Westpfalz sehe, der 1800 Euro Zuschuss bei 10.000 Euro Kosten biete.
Investieren will die Gemeinde, um den Fuhrpark zu modernisieren. Über Winter mache man sich dazu Gedanken, so Sommer. (Die Rheinpfalz)