Die Sanierung des Brunnens in Hermersberg, der die Gemeinde mit Wasser versorgt, gestaltet sich wie bereits berichtet schwieriger als gedacht. Beim Versuch, das Filterrohr aus dem Brunnen zu ziehen, brach zuletzt sogar das Bohrgestänge. Eine neue Lösung muss her.

Im Juli hatten die Arbeiten begonnen. Momentan, überschlugen Jochen Könnel von den Verbandsgemeindewerken und Ingenieure des Ingenieurbüros Dilger, liege man etwa zwei Monate hinter dem Zeitplan.
Der Bereich im Brunnen ist stark Eisen- und Manganhaltig. Dadurch war es zu Verbackungen beim Filterkies gekommen, der eigentlich locker sein sollte. Das bereitete beim Absaugen des Kieses Schwierigkeiten. Insgesamt seien 12,5 Kubikmeter Kies abzusaugen. Zwölf Kubikmeter seien zwischenzeitlich herausgeholt worden, erläuterte Martin Breitsch vom Ingenieurbüro Dilger. Danach sollte das Filterrohr im Ganzen aus dem 80 Meter tiefen Brunnen gezogen werden. Dazu wurde, weil sich die Arbeiten als schwierig erwiesen hatten, eine hydraulische Vorrichtung aufgebaut, die eine Zugkraft von 50 Tonnen ermöglichte. Beim Versuch, das Rohr zu ziehen, brach das Bohrgestänge. Die Kosten dafür, so die Ingenieure, trägt die mit den Bohrungen beauftragte Firma.

Man habe dann erneut Kamerafahrten und Messungen vorgenommen. Dabei stellte sich heraus, dass der ursprüngliche Brunnenschacht in den unteren 20 Metern etwas zu schräg gebohrt ist. Das hat zur Folge, dass das Filterrohr direkt am Schacht anliegt, quasi verkantet und sich nicht herausziehen lässt.

Rohr wird nun zerschnitten Zwei Möglichkeiten wurden dann diskutiert: Entweder das Rohr belassen und in dieses ein neues Rohr mit geringerem Durchmesser einbringen. Eine Lösung, die als nicht optimal angesehen wird. Die zweite Lösung sieht vor, das Filterrohr durchzuschneiden. Mit drei Schnitten. Bei der Festlegung der Schnitttiefen haben die Ingenieure genau geschaut, in welchen Tiefen sich der Brunnen mit Wasser speist. Der Hauptzufluss erfolgt im Bereich der oberen 40 Meter. Festgestellt wurde auch, dass 56 Prozent des Wassers, das gefördert wird, mindestens 70 Jahre alt ist. Das sei ein sehr guter Wert. Das bedeute, dass das Wasser gut gefiltert sei.

Der Werksausschuss, der sich mit der Problematik befasste, votierte für die zweite Lösung. Geprüft wird noch, ob der Brunnen bei 80 Metern Tiefe bleibt. Die unteren 20 Meter, in denen es jetzt auch die Probleme gibt, sind für die Wassergewinnung nicht wichtig. Möglicherweise lasse sich dieser Bereich verfüllen, so dass der künftige Brunnen nur 60 Meter tief ist.

Die Brunnensanierung sollte ursprünglich 292.300 Euro kosten. Das Filterrohr segmentweise auszubauen kostet 27.800 Euro. Den Auftrag vergab der Werkausschuss an die Firma Brechtel. In der Addition steigen die Brunnensanierungskosten aber nur um 16.000 Euro, weil einige Einsparungen möglich sind.

Unter anderem wurde entschieden, dass statt eines Edelstahlrohres, das in der Eisen- und Manganhaltigen Umgebung Probleme verursachen könnte, ein Kunststofffilterrohr eingezogen wird. Zudem entfällt ein Sperrrohr, das nicht eingebaut werden muss. (Die Rheinpfalz)