Die Arbeiten am Umbau und an der Renovierung des Hermersberger Rathauses bewegen sich im festgesetzten Rahmen, sowohl zeitlich als auch finanziell. Im Frühsommer nächsten Jahres kann der Gemeinderat nach einer Bauzeit von einem Jahr wieder seinen umgebauten Sitzungssaal beziehen.
Bis zum Einzugstermin wird das Haus zwar fertig sein, aber nicht die Außenanlage, erklärte der Architekt Markus Müller vom Architektenbüro Marx und Stegner vor Ort. Dies hänge im Wesentlichen davon ab, wie schnell die Verbandsgemeinde das neue Feuerwehrhaus im Gewerbegebiet errichtet oder ob nach einer vorübergehenden Ersatzlösung gesucht wird. Das alte Feuerwehrhaus befindet sich hinter dem alten Rathaus und soll abgerissen werden, um Platz für einen zentralen Busbahnhof und Parkplätze zu schaffen. Läuft alles nach Plan, kann im Herbst nächsten Jahres die Fläche um das Gebäude bepflanzt werden.
Neu gestaltet wird auch der Platz ums Denkmal, der sich direkt am neuen Eingang befindet. Hier werden noch die Bäume gefällt, deren Wurzeln die Platten im Fußweg angehoben haben.
Zurzeit wird das Gebäude winterfest gemacht, damit mit dem Innenausbau begonnen werden kann. Nachdem das Dach wieder mit einem Zickzackmuster eingedeckt wurde (so wie es vor 1981 aussah), wurden neue Fensteröffnungen und ein neuer Eingang aus dem Mauerwerk gestemmt. Der neue Eingang befindet sich seitlich in Richtung Denkmal. Hier soll eine große Glasfläche, die über zwei Stockwerke reicht, für Licht im Treppenhaus sorgen. Der alte Eingang von der Hauptstraße aus wird durch ein Fenster ersetzt.
Das Haus wurde im Laufe des Sommers entkernt. Unter anderem wurde die Wand zwischen Bürgermeisterzimmer und Ratssaal entfernt, um den Ratssaal zu vergrößern. Zwei Fenster entstehen neu an der Denkmalseite, ebenso wie direkt darüber im Raum des Männergesangvereins. Der übrige Platz im Erdgeschoss wird für eine neues Bürgermeisterzimmerimmer, eine Toilette und eine weitere behindertengerechte Toilette benötigt. Eine neue gemauerte Treppe wird die ausgetretene Holztreppe ersetzen.
Das Obergeschloss bleibt den Vereinen vorbehalten. Im Dachgeschoss wird ein Jugendraum entstehen, ein weiterer Raum kann von Vereinen genutzt werden. außerdem gibt es auch hier Toiletten.
Zu den unvorhergesehenen Maßnahmen zählte die Beseitigung einer einst vergessenen Fäkaliengrube, die sich unter der Treppe befand. Als der Ort an den Kanal angeschlossen wurde, war die etwa drei Kubikmeter große Grube zwar stillgelegt, aber nicht entfernt worden.
Einen neuen Platz für die beiden Sandsteinfriesen, auf denen am Kopfende je ein lachender und etwas ernst drein schauender Engel zu sehen sind, haben einen neuen Platz gefunden. Sie werden in Nischen beiderseits des neuen Eingangs eingemauert. Zuvor befanden sie sich an der Außenfassade des Gebäudes in Richtung Hauptstraße.
Bislang sind etwa zwei Drittel der Aufträge vergeben und etwa ein Drittel des Gesamtetats wurde schon ausgegeben. Das Projekt wurde mit 1,15 Millionen Euro veranschlagt. Trotz einiger unvorhergesehener Arbeiten, wie die Trockenlegung der Fäkaliengrube und die Entfernung von mehr Putz als eingeplant, bewege man sich noch im Kostenrahmen. Mehrkosten konnten durch günstigere Angebote gedeckt werden.
Die restlichen Arbeiten am Rathaus selbst sollen noch bis Weihnachten ausgeschrieben werden. Bis dahin werden die Trockenbauarbeiten, Heizung-, Sanitär- und Elektroarbeiten begonnen beziehungsweise teilweise fertiggestellt sein. (Die Rheinpfalz)