In Hermersberg stehen Veränderungen an. Die Gemeinde auf der Sickinger Höhe macht ernst beim Thema Dorferneuerung. In der Ratssitzung am Donnerstag wurden Vorschläge für kurz- und langfristige Maßnahmen zur Verbesserung des dörflichen Lebens gemacht, darunter mehr Begrünung im Ort und die Entwicklung des Tourismus durch ein Verbundsystem einheitlich gestalteter Wanderwege.

Vertreter des Büros Isa aus Heltersberg stellten dem Rat die Ergebnisse ihrer Arbeit vor. Neben ihrer Analyse der Gemeindestruktur fließen die Vorschläge, die bei Bürger-Workshops gemacht wurden, in das neue Konzept ein. Die Bürger hatten sich, wie berichtet, eine Verkehrsberuhigung an den Ortseingängen gewünscht. Das könnte etwa durch Verschwenkungen geschehen oder durch einen Kreisel, wie er am Ortsausgang in Richtung Waldfischbach-Burgalben bereits gebaut wurde. Außerdem plädierten die Bürger unter anderem für eine Grünabfallstelle, eine Sommerrodelbahn, die Erweiterung des Kindergartens und die Umrüstung der Mehrzweckhalle zu einer Multifunktionshalle.Außerdem fehle es an Parkplätzen im Ort. Angeregt wurde laut Bernd Naßhan von Isa bei der Dorfmoderation der Abriss von verfallenden, leerstehenden Häusern, um neue Parkplätze zu bauen.
Beschlossen wurde am Donnerstag dazu noch nichts. Bürgermeister Erich Sommer forderte die Ratsmitglieder auf, sich Gedanken über die Umsetzung der Maßnahmen zu machen. In einer Ratssitzung nach der Sommerpause solle dann eine Prioritätenliste erstellt werden.

Das alte Hermersberger Dorferneuerungskonzept stammt von 1989. Wie Naßhan berichtete, wurden viele Ideen von damals, die heute noch aktuell sind, nie umgesetzt.

Die Hermersberger Bevölkerungszahl ist Naßhan zufolge über die vergangenen Jahre relativ konstant geblieben. Allerdings sei der Anteil der über 65-Jährigen – besonders im Altort – gestiegen. Bis 2035 werde für die Westpfalz ein Bevölkerungsrückgang von neun Prozent prognostiziert. Dagegen gelte es anzugehen.

Die Infrastruktur im Dorf sei gut ausgebaut und es gebe ein reges Vereinsleben mit über 20 Vereinen. Der Naturraum mit einem „vielfältigen Landschaftsbild“ ist laut Naßhan ein großes Kapital der Gemeinde. So könne man die touristische Attraktivität etwa mit einem Verbundsystem an Wanderwegen verbessern. Die sollten einheitlich beschildert und verknüpft werden. „Hermersberg ist jetzt nicht der Touristenort, der mit großen Attraktionen glänzt“, meinte Naßhan. Man müsse den Tourismus auf der Sickinger Höhe behutsam entwickeln. Das könne auch in Kooperation mit Nachbargemeinden geschehen.

Im Ort soll es künftig mehr Grün geben. Ein erster Schritt sei die Gestaltung der Ecke Mozart-/Hauptstraße als neuer Dorfmittelpunkt (wir berichteten). Auch könnte man kleine Parks anlegen, etwa nahe dem Wasgau-Markt und am Friedhof.

Quelle: Die Rheinpfalz