Hermersberg.
Eines der Hauptthemen der Gemeinderatssitzung am Mittwoch in der Turnhalle war die Gestaltung des Dorfplatzes als eines der Schwerpunktprojekte des Dorfes. Detaillierte Informationen zum Ablauf des Projektes stellte Bernd Naßhan vom Heltersberger Planungsbüro ISA vor, der dabei auch einen konkreten Zeitplan nannte.

Als letzten Stand der Planung veranschaulichte Naßhan die Gliederung des Dorfplatzes in zwei Ebenen. Während der tiefer gelegene westliche Teil als Parkplatz angelegt wird, entsteht im oberen Bereich der eigentliche Dorfplatz. Im Norden vorgesehen ist die Pergola, während im südlichen Bereich neben Sitzgelegenheiten und drei Fahnenmasten die „Schaubrennerei“ ihren Platz finden soll. „In die aktuelle Ausschreibung kommt jedoch nur der Fundamentbau“, machte der Ingenieur deutlich, dass der gesamte Stahlbau und der Aufbau der entsprechenden Metallkonstruktionen erst anschließend vergeben werden soll.
Um zügig voranzukommen und das Projekt noch vor Ablauf des Jahres abschließen zu können, soll die Ausschreibung am Samstag im Amtsblatt veröffentlicht werden, so dass unmittelbar nach der Submission Mitte September der Auftrag erfolgen und die Baustelle spätestens zum 11. Dezember abgeschlossen werden kann. Bis Weihnachten soll der Platz soweit vorbereitet sein, dass danach die Schaudestille und die Stahlkonstruktion der Pergola aufgebaut werden können.

Wie Ortsbürgermeister Erich Sommer erklärte, habe die Gemeinde am 22. Juli ihren „Eigenleistungsanteil“ zur Baureifmachung des Grundstückes gestartet, was auch mittlerweile verwirklicht sei. Erfreulich nannte Sommer die ermittelte hohe Belastbarkeit des Untergrundes, so dass die Grube nun mit Schotter gefüllt werden könne. Als zweite Eigenleistung der Gemeinde stehe im kommenden Frühjahr die Begrünung der Anlage auf dem Plan, wozu auch entsprechende Fachberatung hinzugezogen werden soll.

Wie bereits bei der letzten Sitzung als Antrag der CDU-Fraktion vorgestellt, beschloss der Rat bei einer Enthaltung, dass die Gemeinde den Ausbau weiterer Windenergie- und Photovoltaikanlagen auf Hermersberger Gemarkung nicht weiter verfolgen will. Konkret würden damit von Seiten der Kommune für solche Vorhaben keine Flächen mehr ausgewiesen und keine weiteren aktiven Bauleitverfahren eingeleitet. Unberührt bestehen bleiben soll die Möglichkeit zum so genannten „Repowering“ der bestehenden sieben Windräder.

Breiten Raum nahm auch die Diskussion bezüglich der Kerwe am ersten Septemberwochenende ein, für deren Durchführung der Rat bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung einen Grundsatzbeschluss fasste. Laut Sommer ist damit in Absprache und enger Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde, den Gastronomen und den Vereinen geplant, die Kirchweih in dezentraler Form zu feiern. Um möglichst große Menschenansammlungen zu vermeiden, sollen in den Gasthäusern sowie an anderen Orten im Freien oder unter Haus-/Hallendächern verschiedene Veranstaltungen getaktet und angeboten werden. Stattfinden soll dabei die traditionelle „Kerweredd“ unter Beachtung aller Corona-Maßnahmen. „Ich will nicht, dass aus Hermersberg Heinsberg wird“, meldete Thomas Warth (SPD) im Gegensatz zum Großteil des Rates Bedenken gegenüber der Kerwefeier an, die er als „falsches Signal“ erachtete. „Ich finde, wir sollten dieses Jahr kein solches Risiko eingehen“, brache Warth seine Ablehnung zum Ausdruck. „Die Hermersberger haben bei zahlreichen Gelegenheiten in den letzten Wochen und Monaten bewiesen, wie überaus diszipliniert sie sich an die Verordnung halten“, sah der Ortschef die Sache anders.

Ebenso weitgreifend diskutiert wurde auch über das letzte Starkregenereignis am 26. Juli, bei dem wie bereits schon in der Vergangenheit mehrere Keller vollgelaufen waren. Wie Jochen Könnel von der Bauabteilung der Verbandsgemeinde erklärte, habe sich lediglich ein einziger Bürger in der Verwaltung gemeldet. „Damit wir weiterhelfen ist es wichtig, uns die Sache zu melden“, bat der Bauingenieur um Rückmeldungen. Klar sei, dass selbst deutlich größer dimensionierte Kanäle die enormen Wassermassen, die als „Jahrhundertereignis“ eingestuft würden, nicht aufnehmen könnten. Wichtig und Pflicht der Bürger sei es daher, entsprechende Rückschlagventile in ihren Häusern einzubauen und für eine Versickerung des Regenwassers auf ihren Grundstücken zu sorgen. Um Hilfe zu leisten bot Verbandsbürgermeister Lothar Weber an, gemeinsam mit dem Gemeinderat sich das Problem bei den betroffenen Leuten vor Ort anschauen zu wollen und zu schauen, ob hier von Seiten der Verwaltung geholfen werden kann. Als zweiten Punkt informierte Könnel über die Fortschritte der Sanierung des 75 Meter tiefen Brunnens. Nach einigen Schwierigkeiten mit der Entfernung des Filterrohres seien die Arbeiten nun soweit fortgeschritten, dass die Pumpen eingebaut werden können. Danach sollen die Probeläufe der Wasserförderung starten, so dass der Brunnen nach erfolgter Zustimmung des Gesundheitsamtes bis Jahresende wieder in Betrieb gehen und das Wasserhaus beliefern kann. Als Kosten nannte Könnel den Betrag von rund 307 000 Euro. (Pirmasenser Zeitung)